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Hans Haas, *1926

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Vegesacker Str. 41
Bremen-Walle


Vegesacker Str. 41 - Weitere Stolpersteine:


Hans Haas


Familienbiografie
Rahel Eichholz, geb. van der Wyk
Elsa Eichholz, geb. Eichholz
Hans Haas

Rahel van der Wyk (geb. 13.6.1881 in Emden) heiratete 1929 den wohlhabenden Viehhändler Semmi Eichholz (geb. 1868 in Nieder-Elsungen/ Hessen) und lebte mit ihm in Delmenhorst. Ihre Eltern waren der Schlachter Markus und Julie Wyk, geb. Brumsack, geb. in Beverstedt. Die Ehe blieb kinderlos. Sie war die zweite Ehefrau von Semmi Eichholz und Stiefmutter von Elsa Eichholz (geb. 18.2.1901 in Delmenhorst ), der Tochter aus dessen erster Ehe (ab 1915 war er verwitwet). Am 21.3.1935 – sechs Jahre nach der zweiten Eheschließung – verstarb Semmi Eichholz. Die verwitwete Rahel Eichholz zog am 15.4.1940 nach Bremen in die Vegesacker Straße 41.

Ihre Stieftochter Elsa Eichholz heiratete 1925 den Viehhändler Leo Haas. Auch sie lebten in Delmenhorst. Aus der Ehe ging der Sohn Hans hervor (geb. 12.5.1926 in Delmenhorst). 1933 trennte sich das Ehepaar, die Ehe wurde 1934 geschieden. Elsa nahm wieder ihren Mädchennamen Eichholz an. Sie arbeitete als Hausgehilfin. Bereits Ende 1934/Anfang 1935 verbrachte sie einige Monate in Bremen. Am 15.4.1940 schloss sie sich ihrer Stiefmutter an und zog mit ihrem Sohn gleichfalls in die Vegesacker Straße 41. Der 14-jährige Hans begann in Hamburg eine Tischlerlehre. Möglicherweise befand er sich dort in einer Hachschara-Ausbildung (als Vorbereitung für eine Auswanderung nach Palästina).

Rahel Eichholz mit Stieftochter Elsa und Enkel Hans Haas wurden am 18.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen zum Opfer, die Ende Juli 1942 begannen.

Auf dem jüdischen Friedhof Emden wird mit einer Gedenktafel an die Opfer der jüdischen Gemeinde Emden namentlich erinnert, auch an die in Emden geborene Rahel Eichholz. Leo Haas (Jg. 1898) war im KZ Esterwegen bis Januar 1936 inhaftiert. Nach seiner Entlassung gelang ihm die Flucht in die Niederlande. Er wurde am 13.7.1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet. An Leo Haas, seinen Sohn und seine geschiedenen Ehefrau erinnern Stolpersteine in Delmenhorst vor dem Haus Cramerstraße 196.

Kornelia Renemann (2019)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei; Meyer, Enno: Geschichte der Delmenhorster Juden, Oldenburg 1985
Upstalsboom-Gesellschaft für historische Personenforschung und Bevölkerungsgeschichte in Ostfriesland e.V.

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk