Sie befinden sich hier | Kapitelüberschrift  Stolpersteine Biografie
Schriftgroesse verkleinern Schriftgroesse normal Schriftgroesse vergrössern
Diese Seite ausdrucken

Anna Petermann, *1883

EINGEWIESEN 1942 BREMER NERVENKLINIK / „VERLEGT“ 9.12.1943 HEILANSTALT MESERITZ
ERMORDET 5.1.1944


Donaustraße 76
Bremen-Neustadt

Verlegedatum: 19.11.2019

Anna Petermann

Anna Petermann kam 1883 in Bremen zur Welt. Nach Beendigung der Schule arbeitete sie in verschiedenen Familien als Kindermädchen. Zwei Jahre verbrachte sie in England.
Mit 28 Jahren heiratete sie den Schiffsbauingenieur Julius Petermann (Jg. 1869). Im gleichen Jahr wurde das einzige Kind, der Sohn Kurt, geboren. 1919 zog die Familie in das eigene Haus in der Donaustraße 76.
Schon einige Jahre vor ihrer Aufnahme in die Nervenklinik sei bei ihr eine Wesensänderung aufgefallen; sie sei immer wieder tagelang im Bett geblieben und habe von „Gesprächen“ berichtet, die sie hören müsse. Als ihr Sohn im Krieg den Einberufungsbescheid erhielt, brachte er seine Mutter am 6.2.1942 in die Bremer Nervenklinik, weil er sie nicht unbetreut zurücklassen wollte.
Nach der Bombardierung der Bremer Nervenklinik Ende November 1943 wurde sie am 9.12.1943 in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde „verlegt“. Das Pflegeprotokoll vermerkt häufig, dass sie sich „fleißig und freundlich“ in der Nähstube aufhalte oder sich an anderen Arbeiten beteilige.
Anna Petermann starb am 5.1.1944 im Alter von 60 Jahren. Als offizielle Todesursache wurde „Grippe mit Herzschwäche“ angegeben.

Kornelia Renemann (2019)