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Max Berna, *1881

´SCHUTZHAFT` 1938 KZ SACHSENHAUSEN, UNFREIWILLIG VERZOGEN 1939 BERLIN, DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ
ERMORDET


Contrescarpe 51
Bremen-Mitte

Verlegedatum: 11.10.2023

Max Berna

Max Berna

Max Berna wurde am 20.7.1881 in Dortmund geboren, als Sohn des jüdischen Ehepaars Julius Berna und dessen Ehefrau Bertha, geb. Bacharach. Bereits 1909 kam er nach Bremen. Von 1914 bis 1919 war er in Bremen abgemeldet, vermutlich nahm er am Ersten Weltkrieg teil und kehrte im Frühling 1919 zurück und zog zunächst in die Roonstraße 3.

Als Kaufmann handelte er mit Eisen und Metallen. Am 27.9.1920 meldete er einen Eisengroßhandel (Alteisen, Metalle, Abbrüche) an. Wenig später verlegte er sein Büro in die Obernstraße 18, Betrieb und Lager befanden sich am Anschlussgleis im Industriehafen. Seine Waren vertrieb er zu Land und zu Wasser. Zu seiner Unterstützung erteilte er zwei Mitarbeitern Prokura, die 1926 erloschen. Ab 1926 schaltete er nicht mehr die bisher großen Anzeigen im Adressbuch von Bremen. Max Berna war zwar weiterhin im Eisen- und Stahlgeschäft tätig, auch gab es noch den Bahnanschluss im Industriehafen. Doch sein Büro verlegte er von der Innenstadt in die Windhukstraße 4 (Hafengebiet). Privat folgte ein häufiger Wechsel seines Wohnsitzes.

Ab 1933 verließ er immer mal wieder Bremen für mehrere Monate, jedes Mal mit unbekanntem Ziel, um dann in die Hansestadt zurückzukehren. Dass er 1934 als Reisender seinen Lebensunterhalt verdiente, seinen Eisen-Großhandel 1935 abmeldete, ist der gezielten Verdrängung der Juden aus dem Wirtschaftsleben geschuldet. Er wohnte in der Contrescarpe 51 zur Miete. Zuletzt suchte er seinen Lebensunterhalt mit Zigarrenhandel zu verdienen.

In der Reichspogromnacht wurde er verhaftet und am Morgen des 10.11.1938 auf den Fußmarsch quer durch die Stadt zum Zuchthaus Oslebshausen geschickt und am nächsten Tag ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Seine Entlassung erfolgte am 17.12.1938. Zu dieser Zeit lebte er in der Parkstraße 1 als Mieter des jüdischen Arztes Neumark, dessen Haus nach 1939 zum „Judenhaus“ erklärt wurde.

Max Berna verließ Bremen am 2.10.1939. Später lebte er in Berlin-Wilmersdorf und Charlottenburg. Am 14.12.1942 wurde er mit dem Transport Nr. 25 ab Berlin-Moabit nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Kornelia Renemann (2023)

Informationsquellen:
StA Bremen Akte 4,82/2-103, Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Auschwitz