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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Recha Schönthal, *1921

1941 DEPORTATION GHETTO LODZ, 1942 VERNICHTUNGSLAGER CHELMNO, ERMORDET


Am Brill 14
Bremen-Mitte

Recha Schönthal


Recha Schönthal wurde am 30.11.1921 in Norden/Ostfriesland als Tochter von Adolf Schönthal (geb. 1863) und seiner Ehefrau Frieda geb.Wolf geboren. Sie hatte einen Bruder Willy Wolf (geb. 1926).

Die jüdischen Einwohner der Stadt Norden wurden schon seit Beginn des nationalsozialistischen Regimes entwürdigt und öffentlich diffamiert, so dass viele die Stadt verließen, die meisten verzogen innerhalb Deutschlands. So trat Recha Schönthal am 1.3.1938 eine Stelle als Hausgehilfin bei der Familie Bialystock in Bremen an.

Sie konnte jedoch nicht lange bleiben, denn der Hausherr Heinrich Bialystock musste im Juni Deutschland zwangsweise verlassen, beiden Kindern gelang Ende 1938 die Flucht in die Niederlande, und die Mutter Franja folgte ihnen kurze Zeit später. Vor diesem Hintergrund meldete sich Recha Schönthal am 25.11.1938 nach Norden ab. Sie war ledig und hatte keine Kinder, so dass sie warscheinlich bis zu ihrer Deportation bei der Mutter lebte.

Gesichert ist, dass sie gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Bruder sowie 120 Juden aus Emden über Berlin am 24.10.1941 in das Ghetto Lodz deportiert wurde. Im Vernichtungslager Chelmo wurde sie ermordet. Als Todestag wurde der 4.5.1942 festgelegt.

Für Recha, ihre Mutter Frieda und ihren Bruder Willy wurden 2009 in Norden, Kleine Neustraße 3, Stolpersteine verlegt. In Bremen wurde aufgrund der wenigen Monate Aufenthaltszeit kein Stolperstein für sie verlegt.


Barbara Ebeling (2025)

Informationsquellen::
Staatsarchiv Bremen, Einwohnermeldekartei
Bundesarchiv Gedenkbuch
www.alemannnia-judaica.de/norden_synagoge.htm
www.statistik-des-holocaust.de