Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden
Herbert Asch, *1916
Flucht Niederlande, 1943 Auschwitz, ermordet
Bremen-Mitte
ehemalige Straßenbezeichnung: Düsternstraße 111a
Herbert Asch

Herbert Asch wurde am 12.6.1916 in Bremen geboren und wohnte bei seinen Eltern Willy Herbert und Esther Asch in der Düsternstraße 11 a. Die Straße existiert heute nicht mehr; sie lag zwischen der Utbremer Straße und der Falkenstraße. Sein letzter Aufenthalt in Bremen war vom 2.-11.10.1935.
Er absolvierte die Realschule am Doventor und ging danach 1932 nach Goslar, um sich in der Lederbranche ausbilden zu lassen, um später das Lederwarengeschäft seines Vaters zu übernehmen.
Als Jude sah Herbert Asch aber bald keine Zukunft mehr in Deutschland und emigrierte am 28.9.1938 in die Niederlande. Dort lebte und arbeitete er von 1939 bis zum 10.2.1941 in Gouda auf der Joodse Jeugdfarm, der Villa Catharinenhoeve, wo er sich auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitete. Diese Einrichtung für zukünftige Palästina Pioniere war 1937 eingerichtet worden.
1941 zog er nach Apeldoorn, wo er in der angesehenen jüdischen Apeldoornschen-Bosch-Nervenheilanstalt eine Anstellung als Gärtner fand. Er besaß ein Diplom im Landbau und als Melker, weiter wurde er als guter Handwerker bezeichnet.
Ende Januar 1941 wurde die Einrichtung durch deutsche Behörden geschlossen. Die Patienten wurden direkt nach Auschwitz deportiert; Herbert Asch und die anderen Mitarbeiter wurden im Sammellager Westerbork interniert. Dort heiratete er die ebenfalls inhaftierte Estella Johanna Gosschalk.
Am 16.2.1943 wurden beide nach Auschwitz deportiert. Esther wurde am 19.2.1943 ermordet. Herbert Asch überlebte sie nur um zwei Monate und wurde am 30.4.1943 ermordet.
Die Vater Willy Asch starb 1937 in den Niederlanden; seine Frau überlebte den Krieg und starb dort 1949. Herberts Schwester Jeanette Asch-Jacoby (geb. 1910) hatte in die Niederlande geheiratet. Mit ihrem Mann Hans Jacoby fand sie Unterschlupf bei verschiedenen Familien und überlebte den Krieg.
Ein Stolperstein kann nicht verlegt werden, da die Straße nicht mehr existiert.
Michael Berthold (2025)
Informationsquellen:
StA Bremen 4,54-E11333; Einwohnermeldekartei
Arolsen Archives
www.joodsmonument.nl
www.apeldoornschebosch.nl
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Westerbork
Abbildungsnachweis: Privat