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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Elsa Hasselhorst, geb. Singer, *1887

1941 deportiert Ghetto Minsk, Ermordet


Sodenstich 3
Bremen-Hemelingen

Elsa Hasselhorst


Elsa Singer (auch Singerova) wurde am 17.1.1887 in Wegstädtl, Bezirk Dauba (Tschechien) geboren. Ihre jüdischen Eltern waren Joseph Singer und seine Ehefrau Elisabeth, geb. Schwager. Das Ehepaar hatte noch einen Sohn Hugo, der 1890 geboren wurde, und eine Tochter Irma. Wann die Familie nach Bremen kam, ist nicht bekannt.

Elsa Hasselhorst wohnte bis 1921 in der Pfalzburger Straße 141/143. Am 24.9.1923 heiratete sie den Maschinentischler Adolf Carl Heinrich Hasselhorst (geb. 1878 in Lüneburg), der 1918 nach Bremen gekommen war. Zum Zeitpunkt der Eheschließung wohnten beide in der Hollerstraße 7. Nach dem Erwerb des Hauses Sodenstich 3, zogen sie dort ein.

Adolf Hasselhorst verstarb am 2.3.1934 in Bremen. Nach seinem Tod wurde Ehefrau Elsa Eigentümerin des Grundstücks, eingetragen im Grundbuch am 24.6.1938.

Mit dem Tod ihres Ehemannes verlor Elsa Hasselhorst den Schutz der "privilegierten Mischehe". Sie wurde am 18.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert. Dort erlag sie entweder den Entbehrungen oder oder fiel einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.

Ihr Haus wurde beschlagnahmt und vom Oberfinanzpräsidenten Weser-Ems übernommen. Er wurde am 10.11.1941 als Eigentümer grundbuchlich eingetragen. Das Haus wurde 1942 an eine Bremer Familie weiterverkauft. Im Oktober 1944 wurde es dann durch Bombeneinwirkung total zerstört.

Ihr Bruder Hugo, der gleichfalls in einer "privilegierten Mischehe" lebte, wurde mit dem letzten Transport aus Bremen am 13.2.1945 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er kehrte nach der Befreiung zurück.

Von der Verlegung eines Stolpersteines wird derzeit aus privaten Gründen abgesehen.

Peter Christoffersen (2025)

Informationsquellen:
StA Bremen Akten 4,54-E336, 4,54-Ra 652, 4,60/5-7033, 4,60/5-443, Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk