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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Jeannette Bayersdorf, geb. Löser, *1865

23.9.1942 deportiert nach Theresienstadt,
Treblinka ermordet


Utbremer Straße 184 b
Bremen-Walle

Jeannette Bayersdorf


Jeannette Löser wurde am 12.1.1865 in Steinfurth geboren. Ihre Eltern Moses Löser und Settje (geb. Flörsheim) waren Juden. Am 22.11.1889 heiratete Jeannette mit 24 Jahren in Frankfurt/Main Michael Bayersdorf (Jg. 1865), einen jüdischen Fabrikanten aus Hanau. Die gemeinsame Tochter Mathilde wurde am 3.9.1896 in Hanau geboren. Im April 1915 starb Michael Bayersdorf im Alter von 50 Jahren.

Nur wenig ist über die folgenden Jahre bekannt. Jeannette Bayersdorf lebte in Nienburg und zog von dort im Oktober 1927 nach Bremen in die Utbremer Straße 184b. Das Haus gehörte ihrem in Schwerin lebenden Bruder Louis Löser. Dort lebte sie zusammen mit Tochter Mathilde (siehe Biografie im Erinnerungsprotal) und der Enkelin Ursula.

Die Sparkasse beantragte 1939 die Zwangsvollstreckung für das Grundstück Utbremer Str. 184b, wegen 59,38 RM nicht gezahlter Zinsen. Am 20.2.1940 wurde das Gebäude zwangsversteigert.

Jeannette Bayersdorf zog daraufhin mit 75 Jahren in das Jüdische Altersheim an der Gröpelinger Straße 167. Das Altersheim wurde am 23.7.1942 geräumt und alle Bewohner nach Theresienstadt deportiert. Jeannette Bayersdorf wurde am 23.9.1942 weiter deportiert in das Vernichtungslager Treblinka und dort ermordet.

Vor dem Jüdischen Altersheim Gröpelinger Heerstraße 167 wurde eine Stele zur Erinnerung an ihre Opfer errichtet. Unter den 77 Namen ist auch der von Jeannette Bayersdorf zu finden.

Ein Stolperstein kann nicht verlegt werden, da die Utbremer Straße nach dem Krieg eine neue Straßenführung erhielt.

Verfasserin:
Kornelia Renemann (2022)

Informationsquellen:
StA Bremen, Einwohnermeldekartei
Eckler-von Gleich, Cecilie/Kühne, Rosie: Juden in Walle, Bremen 1990
http://www.juden-in-mecklenburg.de/Holocaust/Opfer