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Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden

Hermann Meyerhof, *1914

1941 deportiert Ghetto Minsk, Ermordet


Langenstraße
Bremen-Mitte
ehemalige Straßenbezeichnung: Langenstraße 69

Hermann Meyerhof


Familienbiografie
Minna Meyerhof, geb. Goldschmidt
Marianne Meyerhof
Hermann Meyerhof

Minna Meyerhof wurde am 17.9.1877 in Marburg geboren. Ihre Mutter hieß Goldine Kaiser, ihr Vater Jakob Goldschmidt. Seit dem 27.5.1904 war sie mit Simon Otto (geb. 28.10.1870) verheiratet. Dieser starb am 27.3.1915 in Bremen. Sie hatte zwei Kinder, Marianne (geb. 30.11.1912) und Hermann (geb. 4.7.1914).

Seit wann sie dauerhaft in Bremen lebte, ist nicht bekannt. Ihre Kinder waren bereits in Bremen geboren, aber sie war erst seit August 1930 als Einwohnerin gemeldet. Nach mehreren Umzügen lebte sie ab dem 1.4.1935 in der Langenstraße 69, zeitweise mit ihren beiden Kindern.

Marianne lebte seit dem 1.8.1930 im Haushalt ihrer Mutter, ab 1.4.1935 in der Langenstraße 69. Sie blieb ledig. Als Berufe sind in ihrer Einwohnermeldekarte Lehrling, Verkäuferin und Laborantin angegeben. Im Jahr 1938 stengte sie ein Verfahren an, um ihre rechtliche Zuordnung zu klären, das 1942 mit der Entscheidung des Reichssippenamtes und der Zuordnung als „Jüdin“ endete.

Hermann lebte mit kurzen Unterbrechungen bis zum Januar 1934 bei der Mutter in Bremen, Haferkamp 76, danach für einige Monate in einem Wohnheim. Von April 1935 bis 19.4.1939 war er im Arbeitserziehungslager Farge interniert. Ab April 1940 lebte er wieder bei der Mutter in der Langenstraße 69. Als Beruf ist landwirtschaftlicher Arbeiter bzw. Lagerarbeiter angegeben. Er blieb ledig.

Am 18.11.1941 wurde er in das Ghetto Minsk deportiert. Dort starb er entweder an den Entbehrungen oder fiel einer der Massenmordaktionen zum Opfer, die Ende Juli 1942 begannen.

Am 2.7.1942 zogen Mutter und Tochter nach Berlin. Ihre Adresse lautete Schönhauser Allee 22. Von Berlin aus wurden beide am 1.7.1943 in das Ghetto Theresienstadt und am 28.10.1944 weiter in das KZ Auschwitz deportiert. Dort wurden sie ermordet.

Ein Stolperstein kann nicht verlegt werden, weil das Haus in der Langenstraße nicht mehr existiert und die städtebauliche Situation keine Alternative zulässt.

Barbara Ebeling (2025)

Informationsquellen:
StA Bremen, Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk