Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden
Johanna Wand, *1886
1941 deportiert Ghetto Minsk, Ermordet
Bremen-Mitte
ehemalige Straßenbezeichnung: Löningstraße 3
Johanna Wand
Johanna Wand wurde am 25.9.1886 als Tochter von Ryfka Wand, geborene Wurzel und Paul Wand in Wien geboren. Sie hatte fünf Geschwister, die zum Teil später ebenfalls in Bremen lebten.
In der Zeit vor dem ersten Weltkrieg war sie im Warenhaus ihres Onkels Josef Wand in Berlin angestellt, im Anschluss war Johanna Wand während des Krieges in einer Maschinenfabrik beschäftigt gewesen. Danach war sie bis 1919 bei Ihrem Bruder Moritz an der Ecke Obernstraße / Kleine Waagestraße tätig. In den 1900zwanziger und -dreißiger Jahren arbeitete sie für Ihre Brüder Nathan Wand und Bernhard Wand in deren Pfandleihe in der Löningstraße 3 und hat dabei auch ihren Bruder Nathan bei seiner Arbeit vertreten.
Johanna Wand lebte zusammen mit ihren Geschwistern Bernhard Wand und Nathan Wand seit dem 31.8.1923 in der Löningstraße 3. Bernhard Wand war bis zu seiner erzwungenen Auswanderung im Jahr 1939 Eigentümer und Besitzer des Hauses, danach ging der Besitz treuhänderisch auf die Jüdische Gemeinde in Bremen über.
Am 18.11.1941 wurde JohannaWand in das Ghetto Minsk deportiert, ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Sie erlag entweder den Entbehrungen oder oder fiel einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.
Es kann kein Stolperstein verlegt werden, da der Straßenabschnitt der Löningstraße und das Gebäude nicht mehr existieren.
Detlef Lamperski (2025)
Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen 4,54-E11124, 4,54- Rü6172, 4,54-E3612, 4,54-Ra147, Einwohnermeldekartei
Arolsen Archives, Signatur 01010803 126.046
Christoffersen Peter: ,„Es war ein einziges Grauen“ Deportation der Bremer Juden nach Minsk, in: Christoffersen Peter/Johr Barbara (Hrsg.) :Stolpersteine in Bremen Schwachhausen/Horn-Lehe, Bremen 2017
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk