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Leon Laufer, *1900

deportiert 1944 KZ Neuengamme
für tot erklärt


Kleine Meinkenstr. 1/auf dem Vorplatz
Bremen-Mitte

Leon Laufer

geb. 4.6.1900 in Magdeburg

Der Kaufmann Leon Laufer war in den Jahren 1926/27 als „Telefonhändler“ für Getreide in der Firma H.S. Kramer in Bremen tätig. Vom 1.6.1930 bis zum 31.12.1932 arbeitete er anschließend für die Getreidehandelsfirma Meyer & Wiechmann.

Am 11.9.1925 hatte Leon Laufer in erster Ehe die Verkäuferin Irma Henriette Hirschberg, geb. 22.10.1899 in Barsinghausen, in Bremen geheiratet. Seine Frau war ursprünglich eine polnische Jüdin, die später als staatenlos galt. Am 14.7.1926 wurde die Tochter Ilse geboren, doch schon bald nach ihrer Geburt trennten sich die Eheleute. Am 30.7.1932 wurde die Scheidung rechtskräftig.

Leon Laufers geschiedene Ehefrau wohnte in der Folgezeit bei seinem Schwiegervater in der Faulenstraße 6/8 bzw. im Warnkengang 9 bei bei seiner Schwiegermutter. Sie wurde deportiert, am 18.3.1942 starb sie im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück.

Leon Laufers Tochter zog am 11.4.1937 nach Hamburg und von dort offenbar nach Berlin. Am 14.4.1942 wurde sie von Berlin nach Warschau deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Sie wurde am 14.8.1951 für tot erklärt.

Am 24.5.1933 heiratete Leon Laufer in zweiter Ehe in Blumenthal die nichtjüdische Verkäuferin Marie Rebekka Huth, geb. 26.5.1908 in Rekum, Bez. Blumenthal. Ihre Tochter Hannelore Jeanette wurde am 24.10.1933 geboren. Seit Oktober 1933 war Leon Laufer bereits in Bremen gemeldet, ab Mai 1934 wohnte nun die ganze Familie hier in der Kleinen Meinkenstraße 1.

Von März1939 bis September 1943 war Leon Laufer als Lagerist und kaufmännischer Angestellter bei verschiedenen Firmen beschäftigt.

Am 6.9.1944 wurde er von der Gestapo verhaftet, weil er als Jude in einem öffentlichen Luftschutzbunker gesessen und damit einem „Arier“ den Platz weggenommen habe. Er wurde noch am selben Tag in das Arbeitserziehunslager Farge überstellt.

Leon Laufer wurde am 22.12.1944 in das KZ Neuengamme überstellt, wo sich seine Spur verliert. Er wurde am 8.9.1948 für tot erklärt.

Verfasserin:
Barbara Ebeling

Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,54-E996

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Arbeitserziehungslager
Glossarbeitrag Neuengamme