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Moritz Gompertz, *1865

deportiert 1942 nach Theresienstadt
tot 1.1.1943


Parkallee 31
Bremen-Schwachhausen

Moritz Gompertz


Moritz Gompertz wurde am 19.8.1865 in Geldern geboren. Sein Vater hieß Abraham Gompertz, die Mutter Johanna war eine geborene Weyl. Am 8.6.1888 heiratete er die aus Merseburg stammende Louise Lehmann (geb. 13.3.1865). Moritz war jüdischen Glaubens, Louise evangelische Christin. Sie hatten zwei Kinder: Arthur (Jg. 1889) und Erna (Jg. 1895). Nach den Nürnberger Gesetzen von 1935 galt Moritz Gompertz als „Volljude“, während seine Kinder als „Halbjuden“ galten. Er war von 1929 bis 1942 in Bremen gemeldet. Zuerst wohnte er in der Parkallee 31, während der letzten vier Jahre bei seiner Tochter in der Bismarckstraße 51.

Er arbeitete als Vertreter für eine Herren-Wäschefabrik in Rodewisch/Vogtland. Ab 1933 gingen die Provisionsbezüge um die Hälfte zurück, 1936 wurde er entlassen „wegen Zugehörigkeit zur jüdischen Rasse“.

1938 starb seine Frau; die Tochter Erna Peters, die seit 1919 mit dem Kaufmann Richard Peters verheiratet war, nahm den arbeitslosen Witwer in ihre Wohnung auf. Die Tochter erläuterte im Antrag auf Entschädigung: Schon im Jahr 1936 mußte mein Vater seine Tätigkeit wesentlich einschränken, da er Jude war, so daß ich verpflichtet war, für den Lebensunterhalt meiner Eltern zu sorgen. Nach dem Tod meiner Mutter im August 1938 hatte mein Vater in meinem Hause eine Wohnung und Unterhalt.

Am 23.7.1942 wurde Moritz Gompertz von Bremen aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert und erlag dort am 1.1.1943 den Entbehrungen. Seine Todesfallanzeige aus dem Ghetto Theresienstadt weist als Todesursache „Enteritis, Darmkatarrh“ aus.

Günter Kleinen (2017)

Informationsquellen:
StA Bremen 4,54-E3275, Einwohnermeldekartei
www.holocaust.cz (Todesfallanzeige)

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Rassengesetzgebung
Glossarbeitrag Theresienstadt