Frieda Rosenberg, *1885

deportiert 1941
ermordet in Minsk

Reeder-Bischoff-Str. 28/32
Bremen-Vegesack
ehemalige Straßenbezeichnung: Bahnhofstr. 30

Reeder-Bischoff-Str. 28/32 - Weitere Stolpersteine:

• Henriette Katz

Frieda Rosenberg

geb. 7.6.1885 in Vegesack

Frieda Rosenberg wohnte in der Bahnhofstraße 30 (heute Reeder-Bischoff-Straße 28-32); sie hatte nicht geheiratet. Das große Haus, das die Familie Rosenberg 1925 erworben hatte, gehörte ihr und ihren fünf Schwestern Amalie, Henriette, Mathilde, Bertha und Martha gemeinsam. Daneben besaßen die Schwestern ein weiteres Haus in der Nordstraße (heute Theodor-Neutig-Straße).

Bis zum 12.10.1937 lebte Frieda Rosenberg in Vegesack zusammen mit ihrer Schwester Henriette Katz, geb. Rosenberg, die nach dem Tod ihres Ehemanns Isaak Katz aus Birstein in Hessen nach Vegesack zurückgekehrt war. Dann wurde die Familie Rosenberg „aus dem Grundstück entfernt“, d. h. das Grundstück wurde „arisiert“ und die beiden Schwestern mussten in das „Judenhaus“ in der Franz-Liszt-Straße 11a in Bremen umziehen.

Am 18.11.1941 wurde Frieda Rosenberg von Bremen aus in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurde sie ermordet: sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlag, fiel sie einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.

Von den sieben Geschwistern Rosenberg überlebten drei das Ende des Krieges: Amalie (geb. 1879), Bertha (geb. 1888) und Friedrich (1889-1949); die jüngste Schwester, Martha (geb. 1891), war bereits 1937 gestorben. Außer Frieda Rosenberg und Henriette Katz geb. Rosenberg fiel auch ihre Schwester Mathilde Simon geb. Rosenberg (1884-1942), die mit ihrer Familie in Dransfeld bei Göttingen gelebt hatte, der NS-Herrschaft zum Opfer.


Verfasser:
Wiltrud Ahlers / Michael Cochu (2012)

Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akten 4,54-E10708 und 4,54-Ra715

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Arisierung"
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag Minsk