Levy Weinberg, *1867
deportiert 1942 nach Theresienstadt
tot 28.5.1944
Bückeburger Str. 42
Bremen-Östliche Vorstadt
Bückeburger Str. 42 - Weitere Stolpersteine:
Levy Weinberg
geb. 10.5.1867 in LeerLeib genannt Levy Weinberg war mit Amalie Lenneberg (geb. 1873 in Olpe) verheiratet. Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Max (Jg. 1898), Werner (Jg. 1899), Bertha (Jg. 1901), Richard (Jg. 1902), Elisabeth (Jg. 1906) und Paula (Jg. 1908).
Er war Großviehhändler in Oldenburg und hatte ein großes, gut eingerichtetes Haus mit sieben Zimmern in der Brüderstraße 30. Weiter besaß er ein als Weide genutztes Grundstück in Bassum. Die Geschäfte in seinem mittelständischen Unternehmen liefen gut. Doch aufgrund des Boykotts jüdischer Geschäfte und Unternehmen ging auch sein Viehhandel nach 1933 zurück. Darüber hinaus schränkte die jahrelange Pflege seiner schwerkranken Frau seine Mobilität ein, sodass es am 21.6.1935 zur Schließung des Geschäftes und zur Zwangsversteigerung des Hauses in der Brüderstraße 30 kam.
Am 1.10.1934 verstarb seine Ehefrau. Am 2.1.1935 verließ Levy Weinberg Oldenburg und zog nach Bremen in die Bückeburger Straße 42, wo er bis zum 20.5.1941 mit seiner Tochter Bertha zweieinhalb Zimmer bewohnte. Am 20.5.1941 mussten beide in das „Judenhaus“ in der Keplerstraße 36 umziehen.
Bertha heiratete am 10.1.1941 den geschiedenen Viehhändler Leopold Behr (geb. 1880 in Bremen), der am 14.6.1941 ebenfalls zu ihnen in die Keplerstraße 36 zog. Er verstarb nur ein Jahr später am 10.6.1942.
Am 23.7.1942 wurden Levy Weinberg seine Tochter Bertha nach Theresienstadt deportiert. Dort erlag er am 28.5.1944 den Entbehrungen.
Bertha Behr wurde kurz zuvor am 15.5.1944 weiter nach Auschwitz überstellt und dort ermordet. Die weiteren Kinder von Levy Weinberg haben den Holocaust überlebt.
Verfasser:
Peter Christoffersen (2012)
Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akten 4,54-E10662, E10991, Einwohnermeldekartei
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag Theresienstadt