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Adelheid Fürhölter, geb. Dormann, *1889

seit 1938 wiederholt Bremer Nervenklinik, "verlegt" 9.12.1943 Heilanstalt Meseritz-Obrawalde,
ermordet 16.12.1943


Colmarer Straße 4
Bremen-Schwachhausen

Verlegedatum: 17.10.2016

Adelheid Fürhölter

Adelheid Fürhölter

Adelheid Dormann, genannt Ada, wurde am 2.6.1889 im Bremer Stadtteil Walle als Tochter von Gesine und Wilhelm Dormann geboren. Im Januar 1911 heiratete sie den Bankbeamten Hermann Fürhölter. Das Ehepaar wohnte zunächst in der Uhlandstraße. Die drei Söhne wurden 1913, 1915 und 1920 geboren.

Ab 1942 lebte das Ehepaar getrennt. Hermann Fürhölter machte beruflich Karriere, er wurde zum Prokuristen befördert. 1928 bezog das Ehepaar ein eigenes Haus in der Colmarer Straße 4.

Adelheid Fürhölters Wesen veränderte sich, sie erkrankte seelisch. Schon in den 1930er Jahren wurde sie immer wieder wegen starker Unruhe und wahnhafter Gedanken Patientin in einer Privatklinik. 1938 wurde sie erstmals in die Bremer Nervenklinik aufgenommen und blieb dort fast jedes Jahr für einige Monate. Zwischen den Klinikaufenthalten betreute eine Privatpflegerin sie in ihrem Zuhause in der Colmarer Straße. Ihr letzter stationärer Aufenthalt ist im April 1943 datiert.

Am 9.12.1943 wurde sie in die Tötungsanstalt Meseritz- Obrawalde „verlegt“. Bereits am 16.12.1943 starb sie im Alter von 54 Jahren, angeblich aufgrund von „Entkräftung durch Nahrungsverweigerung“.

Kornelia Renemann (2017)

Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Archiv Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte

Abbildungsnachweis: Privat

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Euthanasie" / Zwangssterilisation
Glossarbeitrag "Heilanstalten"