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Auguste Döhle, *1890

SEIT 1918 MEHRMALS EINGEWIESEN NERVENKLINIK ,´VERLEGT` 9.12.1943 HEILANSTALT MESERITZ-OBRAWALDE
ERMORDET 1.2.1944


Mühlenweg 10
Bremen-Oberneuland

Verlegedatum: 11.10.2023

Auguste Döhle

Auguste Döhle

Adelheid Auguste Döhle wurde am 16.2.189 in Bremen geboren, Tochter von August und Wilhelmine Döhle, geb. Klüver.

Sie hat in der Schule nur schwer mitkommen können, und war bereits aus der dritten Klasse entlassen worden. Anschließend arbeitete sie zunächst im Haushalt einer ihrer Schwestern (Meta Blome), später auch in fremden Haushalten, auch außerhalb Bremens, als Dienstmädchen.

1917 wurde sie wegen einer Tuberkulose stationär für eine Liegekur in einer Klinik aufgenommen. Wegen ihres auffälligen Verhaltens, oft mit tagelangen Erregungszuständen verbunden, wurde sie 1918 in die Bremer Nervenklinik gebracht, aber nach einigen Monaten als „ungeheilt“ entlassen. In den Folgejahren wird sie noch zweimal aufgenommen.

Ab 1928 bleibt sie permanent in der Klinik. Hier hilft sie in der Kartoffel-Schälküche und bei anderen Hausarbeiten. Sie hört häufig Stimmen, denen sie dann jeweils antworten musste.

Nach der Bombardierung der Bremer Nervenklinik Ende November 1943 wurde sie am 9.12.1943 mit über 300 anderen Männern und Frauen in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde "verlegt". Dort verstarb sie am 1.2.1944, angeblich an „Altersschwäche“. Auguste Döhle wurde 53 Jahre alt.

Peter Christoffersen (2023)

Informationsquellen:
Archiv Krankenhaus-Museum Bremen, Krankenakte
StA Bremen Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Heilanstalten"
Siehe auch: Auguste Döhle Erinnerungen an eine Oberneulanderin - https: / / augustedoehle.blog /