Biografie im Erinnerungsportal, kein Stolperstein vorhanden
Christine Sprathoff, geb. Petersen, *1885
1942 Bremer Nervenklinik, "verlegt" 9.12.1943 Heilanstalt Meseritz-Obrawalde, ermordet
Bremen-Gröpelingen
ehemalige Straßenbezeichnung: Gröpelinger Straße 13c
Christine Sprathoff
Christine Auguste Karoline Petersen wurde am 3.11.1885 in Neumünster/Schleswig-Holstein geboren. In erster Ehe verheiratet, trug sie den Nachnamen Rapp. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Über die damaligen Lebensumstände ist nichts bekannt.
In Bremen verdiente sie sich als Arbeiterin den Lebensunterhalt, als sie den Bremer Kraftwagenführer Gustav Adolf Strathoff (geb. 1884) kennenlernte. Das Paar wohnte anfangs in der Hohentors Heerstraße und bezog nach der Heirat eine Unterkunft in der Gröpelinger Straße 13c. Die Heirat fand am 5.3.1932 statt, währte jedoch nur kurz. Gustav Strathoff verstarb am 31.12.1934 im Alter von 50 Jahren.
Die Witwe Christine Sprathoff wurde 1942 in die Bremer Nervenklinik eingewiesen, da sie insbesondere wegen ihrer zeitweiligen Vergesslichkeit nicht mehr allein zu Hause bleiben könne. Sie wurde als eine freundliche und kommunikative Patientin geschildert.
Am 9.12.1943 wurde Christine Sprathoff in die Tötungsanstalt Meseritz-Obrawalde verlegt. Die meisten der verlegten Patienten starben infolge von Medikamentenüberdosierungen, durch Nahrungsentzug, pflegerische oder medizinische Vernachlässigung. Sie starb innerhalb einer Woche nach Ankunft am 17.12.1943 im Alter von 58 Jahren. Die offizielle Todesursache lautete: „Altersschwäche“.
Ein Stolperstein kann nicht verlegt werden, da die Straße nicht mehr existiert.
Kornelia Renemann (2025)
Informationsquellen:
StA Bremen Bestand 4.60/5
Archiv Klinikum Bremen-Ost, Krankenakte
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Euthanasie" / Zwangssterilisation
Glossarbeitrag "Heilanstalten"