Oskar Heinemann, *1874
deportiert 1942 nach Theresienstadt
tot 5.1.1943
Hollerstr. 1
Bremen-Östliche Vorstadt
Oskar Heinemann
Oskar Heinemann, geb. 28.6.1874 in Bückeburg, war vom 19.3.1894 bis zum 29.9.1901 in Bremen gemeldet. Aus unbekanntem Grund verzog er, kam aber am 4.11.1904 zurück nach Bremen, wo er als selbständiger Schneider arbeitete.
Er war verheiratet mit Helene Heinemann, geb. Schadtle (geb. 30.10.1880 in Delmenhorst). Ihre Konfession ist mit „Dissident“ angegeben, während Oskar Heinemann im Sinne der NS-Rassengesetzgebung als „Volljude“ galt. Die beiden Söhne Erwin und Helmuth wurden am 13.3.1910 bzw. 22.7.1917 in Bremen geboren.
Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurde Oskar Heinemann verhaftet und bis 15.12.1938 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, wo er schwer misshandelt wurde. Nach seiner Rückkehr nach Bremen war er erwerbslos. Seine Ehefrau verstarb am 3.2.1939.
Am 23.7.1942 wurde Oskar Heinemann in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sein gesamtes Schneiderwerkzeug und seine Nähmaschine hatte er in seinem Reisegepäck verstaut. Am 5.1.1943 verstarb er im Ghetto Theresienstadt.
Seine beiden Söhne waren in den Jahren 1944/1945 inhaftiert, aber sie überlebten ihre Gefangenschaft.
Barbara Ebeling (2016)
Informationsquellen:
StA Bremen, 4,54-E10035 und 4,54-E4066
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Novemberpogrom
Glossarbeitrag Theresienstadt