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Adolf Herz, *1875

deportiert 1941
ermordet in Minsk


Otto-Friese-Str. 1a
Bremen-Vegesack
ehemalige Straßenbezeichnung: Johannisstr. 1a


Otto-Friese-Str. 1a - Weitere Stolpersteine:


Adolf Herz


Familienbiografie
Adolf Herz
Johanna Herz, geb. Kahn

Adolf Herz wurde am 2.3.1875 in Aumund-Fähr geboren. Er wuchs dort zusammen mit mehreren Brüdern auf; zwei von ihnen lebten später mit ihren Familien in der Nachbarschaft. Er wohnte in Aumund in der Johannesstraße 1a (heute Otto-Friese-Straße) und wurde Malermeister.

Adolf Herz heiratete die am 20.8.1875 in Freudenstadt geborene Johanna Kahn. 1906 wurde in Aumund ihr einziges Kind geboren, die Tochter Wilma. Sie heiratete 1929 in Berlin den Haus- und Hypothekenhändler Alfred Cohn. Das Paar lebte zunächst in Berlin, wo 1930 der Sohn Günther geboren wurde, und zog 1932 nach Bremen.

In der Reichspogromnacht 1938 wurden im Haus der Familie Herz die Fensterscheiben eingeschlagen. Adolf Herz wurde nur deshalb nicht in „Schutzhaft“ genommen, weil er ein ärztliches Attest vorlegen konnte, demzufolge er nicht transportfähig war.

1940 wurde in das Haus der Familie Herz die vierköpfige Familie Cohen aus Wilhelmshaven eingewiesen. Wie viele andere jüdische Familien waren sie aus ihrer Heimat vertrieben worden, als die Region Oldenburg/Ostfriesland innerhalb kurzer Zeit „judenfrei“ werden sollte.

Am 18.11.1941 wurden Adolf und Johanna Herz in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurden sie ermordet: sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie einer der Massenmordaktionen zum Opfer, die Ende Juli 1942 begannen.

Das gleiche Schicksal erlitten Adolf und Johanna Herz’ Tochter Wilma mit Mann und Sohn, die Brüder von Adolf Herz mit ihren Familien sowie die Familie Cohen.

Wiltrud Ahlers (2013)
Informationsquellen:

StA Bremen Einwohnermeldekartei

Weitere Informationen:
Glossarbeitrag "Judenhäuser"
Glossarbeitrag Minsk