Ignatz Tuchmann, *1897
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Contrescarpe 93
Bremen-Mitte
Contrescarpe 93 - Weitere Stolpersteine:
Ignatz Tuchmann
Ignatz Tuchmann wurde am 30.7.1897 geboren. Seine Familie war in der kleinen Stadt Luboml im Oblast Wolhynien ansässig, direkt im Grenzland Polen/ Russland/ Ukraine. In den 1920er Jahren lebten dort etwa 4.000 Juden, mehr als 90% der Bevölkerung. Sein Vater hieß Jakob, von seiner Mutter ist nur bekannt „B.“, geb. Pera.
Ignatz Tuchmann, ledig, war Tischler und ab 10.11.1922 in Delmenhorst, Nutzhorner Straße 18 bei Ralle gemeldet: „auf der Waltz auf Montage“. Vorherige Wohnorte waren Wilhelmsburg, Bremen und Duisburg.
In Bremen war er 1922 zum ersten Mal gemeldet: in der Ritterhuder Straße 61. Er zog dann zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Delmenhorst und kam 1931 wieder zurück nach Bremen, wo er nacheinander in der Neanderstraße 46, der Falkenstraße 5 und in der Roßstraße 5 gemeldet war. Er kam 1936 nochmals nach Bremen zurück, in die Schwanenstraße 39 (heute Schwanengatt), eine kleine Straße in der Bremer Altstadt.
Seit dem 2.6.1941 wohnte er im „Judenhaus“ Contrescarpe 93, dem Haus von Dora und Henriette Bromberger.
Am 18.11.1941 wurde Ignatz Tuchmann in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurde er ermordet: sofern er nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlag, fiel er einer der Massenmordaktionen zum Opfer, die Ende Juli 1942 begannen.
Barbara Ebeling (2015)
Informationsquellen:
StA Bremen Einwohnermeldekartei
Stadt Delmenhorst Einwohnermeldekartei
www. Wikipedia/org - Luboml
www.geo.bremen.de
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk
Glossarbeitrag "Judenhäuser"