Joseph Nathan, *1884
deportiert 1941
ermordet in Minsk
Westerstr. 28
Bremen-Neustadt
Westerstr. 28 - Weitere Stolpersteine:
- Erich de Vries
- Helene de Vries
- Marga de Vries
- Grete Harf
- Siegmund Harf
- Frieda Kramer
- Marie Kramer
- Sophie Kramer
- Paula Scherbel
Joseph Nathan
geb. 15.9.1884 in KerpenJoseph Nathan wurde als Sohn von Benjamin und Julie Nathan, geb. Leiser, in Kerpen geboren. Er lebte in Cuxhaven und war Viehhändler von Beruf. Im Jahr 1909 heiratete er in erster Ehe Lina Solmitz (geb.1883) aus Kampsheide (Hoya).
Das Ehepaar zog von Cuxhaven nach Bremervörde. Ihre erste Wohnung dort bezogen sie beim Schlachtermeister Gütersloh in der Neuen Straße 118. Im Jahre 1911 holte Joseph Nathan seine Schwiegereltern Adolf und Henriette Solmitz und seinen Schwager Max mit Familie in die neue Wohnung.
Nach dem Tod der Eltern zogen die Eheleute Nathan in die Neue Straße 110. Nachdem 1933 seine Ehefrau Lina gestorben war, zog er von Bremervörde nach Stade. Dort heiratete er in zweiter Ehe Selma Horwitz, geb. Buchholz (geb. 1883 in Posen). Sie brachte aus erster Ehe die Tochter Ilse (geb. 27.11.1920) mit. Doch schon drei Jahre später – im März 1936 – folgte die Trennung, so dass Joseph Nathan wieder allein lebte.
Seine Ehefrau Selma Nathan wanderte 1939 nach Südafrika aus, wo bereits deren Tochter Ilse lebte. Im selben Jahr wurde die Ehe geschieden. Auch Joseph Nathan hatte sich um die Auswanderung nach Südafrika bemüht, was ihm jedoch nicht gelungen war.
Auf Druck der Nationalsozialisten musste Joseph Nathan 1939 Stade verlassen und zog nach Bremen zunächst in die Westerstraße 70, schließlich in der Westerstraße 28. Seinen Beruf durfte er nicht mehr ausüben.
Am 18.11.1941 wurde er von Bremen aus in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurde er ermordet: sofern er nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlag, fiel er einer der Massenmordaktionen, die Ende Juli 1942 begannen, zum Opfer.
Verfasserin:
Edith Laudowicz (2012)
Informationsquellen:
Staatsarchiv Bremen, Akte 4,54-E11835
Gymnasium Bremervörde 2005 - 2010, Juden in Bremervörde
www.gymbrv.de
Weitere Informationen:
Glossarbeitrag Minsk